TUI Cruises startet Produktion von zweitem Schiffsneubau

Nach dem kürzlich erfolgten Stahlschnitt der Mein Schiff 7, hat nun bereits die Produktion des ersten von zwei baugleichen Kreuzfahrtschiffen begonnen, die mit Flüssiggas betrieben werden sollen. Im Folgenden erfahren Sie mehr zum Flottenzuwachs der neuen Schiffsklasse.

Startschuss für eine neue Schiffklasse

Nach dem Produktionsstart ist vor dem Baustart: Verkündete TUI Cruises erst vor einer Woche den Stahlschnitt der Mein Schiff 7, hat nun der Bau des ersten von zwei baugleichen Folgemitgliedern begonnen, die zusammen eine ganz neue Schiffsklasse bilden werden.

Bauort ist die Fincantieri-Werft in Monfalcone, die Schiffe acht und neun planmäßig 2024 und 2025 in Dienst stellen sollen. Die Mein Schiff Flotte wächst somit bis 2026 auf neun Flottenmitglieder an.

Mein Schiff Konzept: Vielfalt und Nachhaltigkeit

Laut Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, freue man sich auf die Zusammenarbeit mit Fincantieri, mit dem Ziel das Mein Schiff Konzept in Bezug auf Vielfalt und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Auch am großzügigen Passagier-Raum-Verhältnis, so Meier, wolle man zukünftig nicht sparen, so sollen Kreuzfahrtpassagiere weiterhin vom gewohnten Platz und Anteil an Balkonkabinen profitieren. Genauere Informationen zum achten Mitglied der Mein Schiff Flotte würden laut TUI Cruises CEO noch bekannt gegeben.

Mein Schiff Neubau: TUI Cruises setzt auf Klimaschutz

Bei der neuen Schiffsklasse nehmen Umwelt- und Klimaschutz einen wichtigen Teil ein. Der mit Flüssiggas betriebene Neubau kann ebenfalls perspektivisch mit emissionsarmen und klimafreundlichen Bio- und E-LNG fahren.

„Die Investition in Flüssiggas-betriebene Schiffe ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur emissionsfreien und klimaneutralen Kreuzfahrt. LNG dient hier als Brückentechnologie. Perspektivisch werden wir BIO LNG einsetzen, welches entweder aus biogenen Quellen oder synthetisch aus erneuerbarer Energie erzeugt wird“, klärt Wybcke Meier auf.

Auch Fincantieri sieht in der Zusammenarbeit an dem Projekt emissionsarme Schiffsklasse mit TUI Cruises einen wichtigen „Beitrag zum ökologischen Wandel in der Kreuzfahrtindustrie“.

„In einer ersten Phase wird ein Treibstoff mit niedrigem CO₂-Fußabdruck eingesetzt, um die Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren; in der Zwischenzeit untersuchen wir die Möglichkeit, mit Biokraftstoffen zu fahren, was der Dekarbonisierung des Sektors weitere Impulse verleihen wird“, verkündet Luigi Matarazzo, General Manager des Geschäftsbereichs Handelsschiffe von Fincantieri.

Laut TUI Cruises wird der Neubau mit verbesserten Katalysatoren (Stickoxidminderung auf Euro-6 Norm) sowie einem Landstromanschluss versehen. Dieser trägt zu einem fast emissionsfreien Schiffsbetrieb während der Hafenliegezeit (etwa 40 Prozent der Betriebszeit) bei. Die Abfallverarbeitung soll noch effizienter gestaltet werden mithilfe eines innovativen Systems, das organische Abfälle durch eine thermische Behandlung zerkleinert und für die weitere Nutzung an Land aufbereitet.

Blick in die Zukunft

Bis zum Jahr 2030 plant TUI Cruises erste klimaneutrale Kreuzfahrten anzubieten. Heute schon ist die Mein Schiff Flotte einer der modernsten und umweltfreundlichsten Kreuzfahrtflotten weltweit.

Alle Schiffsneubauten weisen eine hohe Energie-Effizienz aus und verbrauchen rund 30 Prozent weniger Treibstoff als Schiffe vergleichbarer Größe. Außerdem verfügen sie über ein kombiniertes Abgasnachbehandlungssystem, bestehend aus einem Abgaswäscher („Scrubber“) und Katalysatoren. Dieses System senkt die Schwefelemissionen um bis zu 99 Prozent, die Stickoxidemissionen um bis zu 75 Prozent und den Partikelausstoß um bis zu 60 Prozent. Die Mein Schiff 7 wird so ausgestattet, dass sie bei Indienststellung 2024 auch mit Methanol, perspektivisch grünem Methanol, betrieben werden kann.